Rundflug: Schöner als in der Achterbahn

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Main Post Ausgabe Marktheidenfeld 19.07. 2016

Rundflug: Schöner als in der Achterbahn

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“Ein Beitrag von Günter Reinwarth”

Als der achtjährige Dominik Hausin auf dem Flugplatz Altfeld aus dem Cockpit der weiß-blauen Vereinsmaschine vom Typ Porsche-Remorquer stieg, stand ihm die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Soeben hatte er mit dem Piloten Thomas Fertig bei bestem Wetter einen Rundflug über seiner Heimat gemacht.

Dominiks sehnlicher Wunsch war vor einiger Zeit an den Vorsitzenden des Flugsportclubs Altfeld, Jürgen Denk, herangetragen worden. Denk entschied spontan: „Das machen wir!“ Schon häufiger hatte der Club ein Herz für Kinder bewiesen, zum Beispiel als der Kindergarten zu Besuch war oder als die Teilnehmer des Ferienprogramms der Stadt Marktheidenfeld zwischen Himmel und Erde unterwegs sein durften.

Schon im zarten Alter von einem Jahr war der Homburger Schüler mit seinen Eltern Heike und Thomas in einem weitaus größeren Flugzeug auf die Kanaren in Urlaub geflogen. Eine Erinnerung daran hat er nicht – das wird bei seinem neuerlichen Flug anders sein. Denn Dominik durfte sogar auf dem Co-Pilotensitz neben Flugzeugführer Thomas Fertig Platz nehmen und jede Minute hautnah miterleben, was die Aerodynamik und das kleine Einmaleins der Sportfliegerei hergeben.

Dass es an diesem Flugtag wegen der zahlreichen thermischen Aufwinde am weiß-blauen Fliegerhimmel immer mal etwas wackelte, störte Dominik überhaupt nicht.

Thomas Fertig gab seinem kleinen Co-Piloten immer wieder mal das Zeichen, dass er den zweiten Steuerknüppel in die Hand nehmen dürfe. Sein Passagier ließ sich dies nicht zweimal sagen. Nach dem Start in Altfeld drehte Thomas Fertig zunächst in 600 Metern Höhe einen weiten Halbkreis über Marktheidenfeld, bevor er den Flieger am Zementwerk vorbei in Richtung Homburg steuerte. Beim anschließenden Vollkreis über das Winzerdorf bestaunte Dominik seine Heimat aus der Vogelperspektive. Unten am Boden standen Mutter Heike und Oma Sieglinde vor dem Weinhaus „Zum Ritter“, Dominiks Zuhause, und schickten winkende Grüße hinauf zum Sohn und Enkel.

Wenig später konnte Dominik das Himmelreich mit der Mainschleife und die Main-Tauber-Stadt Wertheim von oben sehen. In Sichtweite des Flugplatzes nahm Thomas Fertig den Gashebel zurück, um die Maschine wenig später butterweich auf der Altfelder Betonpiste aufzusetzen. Dominiks Fazit, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte: „Das war schöner als in der Achterbahn!“

Günter Reinwarth

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