30.10.2014 16:51 Uhr, Main-Spessart

Frei wie ein Vogel

Das hat es beim Flugsportclub Altfeld noch nie gegeben. Acht Personen, sechs Männer und zwei Frauen (als fliegende Amazonen), haben derzeit ein gemeinsames Ziel: den Pilotenschein für Segelflugzeuge zu erwerben. Der neue Mann im Cockpit des 1972 gegründeten Vereins, Jürgen Denk, Vorsitzender und Inhaber der Fluglehrer-Lizenz, hat seine helle Freude an dieser Entwicklung. Vier der designierten Luftkutscher dürfen sich sogar schon alleine an den Steuerknüppel setzen.

Mainpost 2014

Das hat es beim Flugsportclub Altfeld noch nie gegeben. Acht Personen, sechs Männer und zwei Frauen (als fliegende Amazonen), haben derzeit ein gemeinsames Ziel: den Pilotenschein für Segelflugzeuge zu erwerben. Der neue Mann im Cockpit des 1972 gegründeten Vereins, Jürgen Denk, Vorsitzender und Inhaber der Fluglehrer-Lizenz, hat seine helle Freude an dieser Entwicklung. Vier der designierten Luftkutscher dürfen sich sogar schon alleine an den Steuerknüppel setzen.

George Mariniuc ist einer der neuen „Alleinflieger“, die sich in der dritten Dimension längst pudelwohl fühlen. Der 30-jährige Arzt, der als Chirurg am Krankenhaus in Marktheidenfeld arbeitet, hat sich nach einem Schnupperflug entschieden, es den „modernen Erben Lilienthals“ gleichzutun. Er kommt richtig ins Schwärmen, wenn man ihn fragt, warum er sich für das luftige Hobby entschieden hat. Er spricht von einem „tollen Erlebnis da oben“ und nimmt sogar das Wort Spaßfaktor in den Mund. Sein erster Probestart mit Fluglehrer Jürgen Denk ging ihm so unter die Haut, dass er gleich einen zweiten Flug absolvieren musste.

Seine Frau Katharina (24), die aus Trennfeld stammt und in der Klinik ihres Mannes als Krankenschwester tätig ist, wurde offensichtlich vom Fliegerbazillus ihres Gatten infiziert. Als frischgebackene Flugschülerin spricht sie sogar von einem „Glücksgefühl“, das sie überkommt, wenn sie mit dem Fluglehrer lautlos über den Vorspessart schweben darf. Ob der Tatsache, dass George mit seinem Freund, dem 33-jährigen Anästhesiearzt Iurii Goncharuk und dessen Frau Iuliia Portnova, eine 30-jährige Assistenzärztin, könnte man sogar von den „Flying Doctors“ sprechen.

Iurii, der mittlerweile 55 Starts in seinem Flugbuch stehen hat und schon mehr als zehnmal allein am Steuerknüppel saß, war von den beiden Fluglehrern Jürgen Denk und Horst Ostrowski gründlich geprüft worden, bevor er sich an die Nabelschnur des Schleppflugzeugs hängen durfte. Die beiden Ehepaare sind vor allem von dem familiären Klima in Altfeld und von dem kinderfreundlichen Umfeld rundum begeistert.

Ende September hat Altfelds derzeit jüngster Flugeleve, Nicolas Hecker aus Bischbrunn, den Steuerknüppel in die Hand genommen. Der 15-jährige Gymnasiast ist mit viel Eifer bei der Schulung, möglicherweise will er sich später einmal beruflich in Richtung Fliegerei orientieren. Er sehe „die Welt da oben“ mit anderen Augen („schöne Aussichten“), schwärmt der Schüler nach seinen ersten Starts.

In Bischbrunn ist auch der 53-jährige Jürgen Väth zu Hause, der beruflich als Kundenberater für Kommunalbäder tätig ist und privat sogar eine Sternwarte betreibt – ein Hobby, das ihn – wie als Flugschüler – ebenfalls weit in die Ferne blicken lässt.

„Ich bin von Jürgen Denk mit offenen Armen aufgenommen worden“, spricht er das kameradschaftliche Klima des Altfelder Fliegervölkchens an. Er hat seinen ersten Alleinflug längst hinter sich und fühlt sich nun „frei wie ein Vogel“, wenn er alleine zwischen Himmel und Erde motorlos schweben darf. Den Flugplatz kennt er schon von Kindesbeinen an, als er seinen Vater zur Familie der „Luftkutscher“ begleiten durfte.

Gerade mal 16 Jahre jung sind die beiden Erlenbacher Gymnasiasten Lorenz Reichert und Robert Geyer, die ihre ersten Solostarts länger hinter sich haben und sich derzeit als „Fortgeschrittene“ auf die schriftliche Prüfung als künftige Segelflieger vorbereiten. Während der Wintermonate, so plant es Jürgen Denk, soll in Altfeld erstmals ein Theorieunterricht stattfinden.

Quelle: mainpost.de

Autor: Von unserem Mitarbeiter Günter reinwarth

Artikel: http://www.mainpost.de/regional/main-spessart/Frei-wie-ein-Vogel;art776,8406845

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